Im 2. Teil meines Berichts habe ich im Hinblick auf die absehbare Obsoleszenz von Intel-Macs über die Voraussetzung und Verwendung von alternativen Betriebssystemen wie Linux geschrieben. Nachdem ich mein MacBook Pro von 2008 hardwaremäßig ertüchtigt hatte und Linux Mint 22.1 Xfce darauf erfolgreich installieren konnte, ging es daran, die Bedienung und Programme mit Mint kennenzulernen. Zunächst war ich erstaunt, wie oft von der Aktualisierungsverwaltung irgendwelche Updates angezeigt werden. Sogar ein Linux-Kernel-Update war dabei. Zum Glück lief auch danach noch alles ohne Probleme. Dann musste noch der aktuelle Treiber für das WLAN-Modul gefunden werden. Denn mit der Aktualisierungsverwaltung wurde nur ein Teil der Pakete aktualisiert. Über das Terminal geht’s fix. Den Befehl kriegt man über einschlägige Foren wie linuxmintusers.de heraus.
Was mich außerdem beeindruckte, ist, dass ältere Peripheriegeräte wie mein Drucker und Scanner von Canon sofort erkannt werden und funktionieren. Bei meinem M1-MacBook Air mit macOS 15 hingegen funktioniert der Scanner nicht mehr so ohne weiteres. Die Tastaturbelegung lässt sich sogar auf Macintosh umstellen, was besonders bei Macs mit eingebauter Tastatur wichtig ist. Dennoch sind einige Tastenkürzel anders. Mit dem vorinstallierten Programm Onboard öffnet sich eine grafische Tastatur, die alle Zeichen anzeigt. Sowas wie Time Machine gibt es in Mint auch und heißt Timeshift. Allerdings sind das nur Sicherungen vom System. Für Backups der eigenen Dateien gibt es andere Programme. Weitere vorinstallierte Programme bei Mint sind der Firefox Browser, Thunderbird für E-Mails, Kalender, Aufgaben und Kontakte sowie das Office Paket Libre Office mit Writer für Textverarbeitung, Calc als Tabellenkalkulation, Impress für Präsentationen und Draw zum Erstellen von Zeichnungen. Ein Datenbank-managementsystem (Base) und ein Formeleditor (Math) sind ebenfalls in Libre enthalten.
Dank Unterstützung durch Rolf Windgasse von der Mac User Group Hannover konnte ich mich relativ schnell in Libre Office einarbeiten und mit Impress eine Präsentation für den Info-Screen im Club29 e.V. erstellen. Die Suchthilfe-Einrichtung bietet uns mit ihrem alkoholfreien Treff seit 2018 ein Lokal für unsere Treffen. Und warum die Präsentation mit Libre Office? Weil es dieses Office-Paket nicht nur für Linux, sondern auch für Windows und macOS gibt und kostenlos ist! Bemerkenswert ist noch, wie klein die Dateien unter Linux sind. Ach ja, und Gimp, ein Bildbearbeitungsprogramm, das fast so komplex ist wie Photoshop, kann man aus dem App Store, der hier Anwendungsverwaltung heißt, ebenfalls kostenlos herunterladen! Anfang September wurde die Linux Mint Version 22.2 veröffentlicht, die nun sogar Hardware mit Fingerabdruck-Authentifizierung unterstützt. Mein Projekt hat gezeigt, dass Intel-Macs noch lange nicht entsorgt werden müssen.